Kampf um Wien

Der Kampf um Wien begann am 5.ApriI 1945 mit einem Angriff der Roten Armee vom Süden. Hitler hatte bereits vorher Wien zum Verteidigungsbereich erklärt. Damit wurde die Hoffnung aufgegeben, das Wien lange Kämpfe erspart blieben. Die sowjetische 46.Armee übersetzte zwischen Hainburg und Orth die Donau. Mit Hilfe dieser Armee sollte Wien von Osten her eingeschlossen werden. Auf Pontonbrücken, mit Fähren und auf den Schiffen der sowjetischen Donauflottille wurde zwischen 6. und 11.April ein Großteil der Armee an das Nordufer der Donau gebracht. Der sowjetische Plan sah vor, Wien auch vom Westen zu umfassen und von drei Seiten her einzunehmen.

Die Sowjets hatten sich auf die Schlacht um Wien gründlich vorbereitet und führten den Häuserkampf mit großem Erfolg. Sie legten Rauchvorhänge, in deren Schutz sie Straßenzug um Straßenzug freikämpften. Der Häuserkampf dauerte bis zur Befreiung der Stadt bis 13.April mit ca. 5000 Gefallenen.

Am 6.April begann der zweite Generallangriff. In der Morgendämmerung wehten auf einigen Häusern in Süden und Südosten Wiens rote Fahnen, die den Stürmenden den Weg in die Stadt weisen sollten. Die sowjetische Artillerie fing aus Stellungen südlich von Wien mit der Beschießung der Stadt an.

Mit dem Vorrücken der sowjetischen Truppen, mussten sich die deutschen Truppen aus den Kämpfen in Simmering zurückziehen. Die deutschen Soldaten, in der Mehrzahl Österreicher zogen ihre Uniformen aus und es wurde ihnen Zivilkleider zur Verfügung gestellt. lm Prater, aber auch in vielen Häusern kam es zu Selbstmorden. Mancher stürzte sich aus dem Fenster. Einfache Parteimitglieder, Idealisten, radikale Gegner der Sowjets und Menschen, die Angst hatten und mutlos geworden waren, wählten diesen Ausweg.

Am 8.ApriI erreichte die Rote Armee den Gürtel. Die Wehrmacht zog sich über den Donaukanal und über die Donau zurück, die SS sprengte Brücken. Bei einem Großbrand in der Innenstadt geriet auch der Stephansdom in Brand. Drei Widerstandskämpfer aus der Gruppe um Szokoll (Biedermann, Huth, Raschke) werden am Floridsdorfer Spitz von den Nazis gehenkt (8.4.). Noch bis zum 11.April werden Juden von der SS ermordet. In der Nacht vom 11 auf den 12.April schaffte die Rote Armee dann den entscheidenden Sprung über den Donaukanal. Dabei spielte die Reichsbrücke eine bedeutende Rolle. Die Sowjets hatten es geschafft sie unzerstört in ihren Besitz zu bringen. Am 13.April 1945 um 14 Uhr erklärten die Sowjets den Kampf für beendet.